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Zwischen Agrotourismo und Superyachten

Sommerurlaub! Mitte Juli machte ich mich nach 10 Jahren wieder auf nach Sardinien. Bei unserem letzten Besuch verliebten wir uns in die Spaghetti all‘ Aragosta von einem kleinen Restaurant in der Nähe von Porto Cervo. Wir sind seiner Zeit sogar extra nur zum Abend essen wegen diesen Nudeln nach Olbia geflogen. Die sind heute immer noch genau so gut. Damals hatte ich noch keinerlei Ahnung von Wein. Dieses Mal stand der sardische Wein also deutlich mehr im Mittelpunkt.

Die beiden Hauptdarsteller in der sardischen Weinbauszene sind Vermentino (weiß) und Cannonau (rot). Letzterer ist international eher bekannt als Grenache oder Garnacha. Jene Rebsorte die dieses Jahr auf der ProWein als neuer Hype ausgemacht wurde.

Auffällig war, dass in allen Restaurants die Weinkarten sehr fokussiert waren auf regionale Produkte. Es scheint völlig üblich zu sein, ein oder zwei Seiten nur mit Vermentino-Weinen zu füllen. Die Weine sind durchweg lecker und sehr gelungen. Meiner Meinung nach sind sie aber nicht so komplex, extrem qualitativ und unterschiedlich, dass dies von außen betrachtet Sinn machen würde.

Im Gegenteil: Die relativ neue DOCG (seit 1996) Vermentino di Gallura ist leider viel mehr ein gutes Negativbeispiel, dass das höchste Qualitätssiegel in Italien seinen Namen keine Ehre macht. Diese DOCG läßt sehr hohe Erträge zu, was man den Weinen auch allzu oft anschmeckt. Aber es scheint so, dass sich immer mehr Winzer der Qualitätssteigerung verschrieben haben und die weiten Regeln dieser DOCG nicht bis zum äußersten ausnutzen wollen. Es  bleibt spannend!

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